Hintergrundpapier mit dem Titel "Kontext– und adressat*innenorientierte Risikokommunikation bei COVID-19" veröffentlicht.

Die AG Risikokommunikation und -wahrnehmung hat ein Paper mit dem Titel "Kontext– und adressat*innenorientierte Risikokommunikation bei COVID-19" verfasst. 

  • Sowohl die Durchsetzung restriktiver Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie als auch die schrittweise erfolgende Lockerung bzw. Anpassung selbiger bedarf einer klaren Kommunikationsstrategie in Politik und Medien, die politische Entscheidungen für die Bevölkerung gleichermaßen transparent wie nachvollziehbar macht.
  • Im Rahmen einer kontext- und adressat*innenorientierte Verhaltensprävention sollte das gesundheitliche Verhalten der Bürger*innen dem individuellen Risiko angepasst, gefördert und gleichzeitig durch flankierende Maßnahmen unterstützt werden. Ziel ist es, infektionsvermeidendes Verhalten systematisch zu fördern, zu stabilisieren und zu habitualisieren.
  • Die Mehrheit der Bevölkerung zeigt eine hohe Bereitschaft, sich vor COVID-19-Risiken zu schützen. Diese Bereitschaft gilt es zu stützen. Gleichzeitig gilt es, Reaktanz, Frust-ration, Fatalismus und eine zeitliche Erosion von Schutzverhalten zu minimieren.
  • Im Zuge der Lockerungen der staatlichen Auflagen wird von Bürger*innen zunehmend erwartet, infektionsvermeidendes Verhalten in Eigenregie aufrechtzuerhalten. Die Akzeptanz und Einhaltung dieser Verhaltensweisen (u.a. Abstand halten, Menschenansammlungen meiden, Mund-Nasen-Schutz korrekt tragen) ist von zentraler Bedeutung zur Vermeidung der verstärkten Ausbreitung von COVID-19.
  • Risiken sollten klar, einfach verständlich und nachvollziehbar kommuniziert werden. Risikokommunikation sollte daher alle Bevölkerungsgruppen adressat*innengerecht gemäß ihrer sozialen Identität sowie Lebens- und Berufswelt ansprechen.
  • Hierzu ist eine nationale Dachkampagne mit wenigen und klaren Botschaften anzura-ten, die regional und lokal differenziert in den Lebenswelten verankert ist. Als zentrale nationale Akteurin ist hier die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu nennen, ihr obliegt im Pandemiefall die Information der Bevölkerung. Die erfolgreiche Umsetzung einer solchen Kampagne setzt voraus, dass die Botschaften auf lokaler Ebene und adressat*innengerecht kommuniziert werden. Hierzu ist eine enge Kooperation mit Akteur*innen vor Ort, wie z.B. dem Öffentlichen Gesundheitsdienst oder auch lokal verankerten zivilgesellschaftlichen Akteure*innen mit direktem Zugang zu den verschiedenen Settings, zwingend notwendig.

 

Das vollständige Paper finden Sie hier. 


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